Mittwoch, 12. Dezember 2007

Mein Arbeitsplatz

Nachdem ich jetzt schon die zweite Woche arbeite wollte ich mal etwas über meinen Arbeitstag erzählen:
Ich arbeite über eine Personalvermittlungsfirma für die Firma IBM, welche wiederum für eine große weltweit agierende Bank einen Auftrag durchführt, als "Junior Functional Tester". Das heißt, ich teste Software ob sie so funktioniert wie sie soll und melde Fehler an die Entwickler (nicht wahlloses klicken sondern strukturierte Testfallerstellung ;-). In meinem speziellen Fall geht es um Software für den "Dealing Room", also für die Leute die an der Börse hinter den Schaltern sitzen und per Telefon oder sonstwie Aufträge entgegennehmen und eingeben.
Ein Auftrag wäre z.B.: "FirmaA möchte in 6 Monaten zehn Million Euro gegen US Dollar tauschen zum jetzt festgelegten Umrechungskurs X." (z.B. weil die Firma in 6 Monaten in Amerika eine Rechnung bezahlen muss und Angst hat, dass der Kurs steigen könnte).

Ich stehe zwischen 6:30 und 7:00 auf (damit ich möglichst früh wieder zu Hause bin *G*), gehe um etwa 7:30 außer Haus und komme dann um etwa 8:00 bei der Bank an.
Nachdem ich durch die "Sicherheitskontrolle" (Chipkarte) gegangen und mit dem Aufzug in den fünften Stock gefahren bin, befinde ich mich an meinem Arbeitsplatz, einem freundlichen Großraumbüro:



Der Herr im Hintergrund ist "Erwin", ein flämischsprechender Arbeitskollege, der mich darum beneidet dass ich zu Weihnachten Schnee haben werde *G* (ich sitze momentan gleich rechts von ihm). Weil ich in der Früh bei den Ersten bin, ist sonst noch keiner zu sehen ;-). Alle Mitarbeiter des Teams sitzen im gleichen Raum; Kontakt hatte ich bis jetzt mit Erwin, Huy (China) und Khaled (Großbritannien) (mit denen geh ich meistens Mittagessen) sowie mit meinen "Vorgesetzten" Myriam (Belgien/flämisch), Laure (Belgien/flämisch, Boss IBM), Jean Lui (Belgien/französisch, Boss Bank).

Nachdem ich also einige Stunden meiner Arbeit (der testweisen Verschiebung von nicht realen Millionenbeträgen auf eine von etwa 1000 verschiedenen Arten...) nachgegangen bin, und dabei den ersten Liter Wasser aus dem Wasserspender getrunken habe (oder 15-Cent-Kakao aus dem Automaten *G*) gehts zur Mittagspause.
Es gibt bei der Bank zwei Kantinen. Die kleinere davon bietet gutes Essen zu vernünftigem Preis (je nach Arbeitsverhältnis 1,24 oder 2,95 Euro!). Es gibt auch immer wieder typisch belgisches Essen, wodurch ich die belgische Küche gut kennen lernen werde ;-).

Die international verständliche Speisekarte wird jeden Tag neu erstellt, und ermöglicht es auch fremdsprachigen Mitarbeitern wie mir, sich ein Menü auszusuchen (durch Drücken der Nase an die Scheibe und anschließendes wildes gestikulieren in Richtung von Vorgängern die das gleiche haben). Bis jetzt ist mir die Wahl noch nie wirklich leicht gefallen (weil meistens zwei oder drei Gerichte toll aussehen):



Zwischen 16:30 und 17:00 (je nachdem wann ich in der Früh dort bin) ist dann mein acht Stunden-Arbeitstag zu Ende und ich starte meinen Heimweg durch hübsche Arkaden:



Der Gesamtweg dauert etwa 25 Minuten (10 Minuten gehen, 15 Minuten UBahnfahren), also sehr angenehm. Wenn man bedenkt dass z.B. Erwin täglich mit dem Zug aus Antwerpen kommt (2h)...
Meistens geh ich dann noch direkt neben der U-Bahnstation einkaufen und bin dann um etwa 17:30 zu Hause.

Ich hoffe der Beitrag war euch nicht zu langatmig und liebe Grüße nach Hause,

Benjamin

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

"...durch Drücken der Nase an die Scheibe..."
Dass jeder Mensch einen anderen Fingerabdruck hat, war mir bekannt, dass das aber auch für den Nasenabdruck gilt, wusste ich bis heute nicht. Geh ich richtig in der Annahme, dass durch das "Drücken der Nase an die Scheibe" die Person erkannt wird und dementsprechend der Preis für das Mittagsmenue unterschieden wird? Was ich noch nicht gecheckt habe ist das Gestikulieren mit den Armen: Läuft da vielleicht eine Degestikulierungssoftware im Hintergrund, die den eigentlichen Menuewunsch dann erkennt? ;-)