Donnerstag, 3. Januar 2008

Neues Jahr

So, hallo!

Ich (wir) haben uns ja schon lang nicht mehr gemeldet, allerdings (ich kann jetzt nur von mir sprechen) hatte ich in der Woche vor meiner Abreise noch viel zu tun, und in Österreich wollte ich mir einfach nix antun. Und ich kann euch sagen, es war herrlich!

Nichts machen, Familie genießen, alle Verwandten abklappern, nichts machen, das gewohnte Chaos vorfinden, die vertraute Umgebung, die nervigen Katzen, alles. Ich wollte gar nicht mehr weg. Innerlich hab ich mich so gesträubt wie eine Katze, die in die Transportbox muss, wenn man zum Tierarzt fahrt.

Und nachdem ein neues Jahr angebrochen ist, und mit dem neuen Jahr ja immer alles "neu" wird, hab ich brav einen Neujahrsvorsatz gewählt. Ich werde versuchen mich daran zu halten, also nicht wundern, wenn die Blogeinträge plötzlich "anders" sind! ;)

Die letzten meiner freien Tage werde ich damit verbringen meinen Entschluss zu festigen und in Worte zu kleiden. Falls noch jemand einen hilfreichen Tipp hat, wäre ich sehr dankbar, wenn sie mir auch mitgeteilt würden. Drückt mir die Daumen!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

In einem Schlossteich lebte einst eine Fischfamilie mit ihrem Nachwuchs und erfreute sich am schönen Ausblick zum prunkvollen

Schloss. Eines Frühlings schlüpfte aus dem Laich ein ganz besonderes Fischlein: Es war bunt über den ganzen Körper und auch seine

Flossen waren verlängert und hatten auffällige Formen. Dieses Fischlein wuchs rasch heran und erregte die Aufmerksamkeit aller

Teichbesucher. Die blieb auch dem jungen Prinzen nicht verborgen und täglich lief er zum Schlossteich um nach dem bunten Fischlein zu

sehen. Kaum sah er es, warf er ihm ein paar Brotkrümmel zu, die er heimlich vom Frühstückstisch in seine Hosentaschen wandern ließ.

Das Fischlein war nicht nur bunt und auffällig in seinem Aussehen, sondern es lerne auch schnell den jungen Prinzen zu erkennen, und

jedes Mal wenn es ihn kommen sah, schwam es zum nahen Ufer und wartete auf die schmackhaften Krümmel. Kein Wunder, dass das

Fischlein rasch an Größe zunahm und sich auch diesbzüglich von seinen Brüdern und Schwestern bald unterschied. Eines Morgens, es

war im Spätsommer, kam der Jüngling aus dem Schloss schon sehr zeitig am Morgen. Wieder sah das Fischlein den Prinzen kommen und

schwam so rasch wie möglich zum Ufer um die größten Brotkrümmel für sich beanspruchen zu können. Doch diesmal kam alles anders als

bisher. Zwar fielen ein paar Brotkrümmel in das seichte Wasser, aber als das Fischlein danach schnappte, umgab es plötzlich ein

engmaschiges Netz und im nächsten Augenblick zappelte es im Kescher des Prinzen. Eine unsanfte Hand befreite es schließlich aus dem

Netz und warf es tollpatschig in ein bereitgestelltes rundes Glas. Der Prinz trug das Glas in das Schloss, wo es an einem wunderbaren Ort

zur Schau gestellt wurde. Oh, war das schön, überall dieser Prunk, diese vielen Geräusche und Sprachen! Außerdem musste es das

tägliche Futter nicht mit seinen Geschwistern teilen und das einzige was es zu tun hatte, war im Kreis zu schwimmen. Was anderes war in

diesem fast kugelförmigen Aquarium auch nicht möglich. Lernbereit wie das Fischlein schon immer war, lernte es die verschiedenen

Sprachen, die da im Schloss gesprochen wurden und bald konnte es alle verstehen; naja fast alle, mit dem russischstämmigen

Laufburschen hatte es so seine Probleme, aber immerhin warf gerade er ihm manchmal einen Leckerbissen zu. Langsam aber wurde dem

Fischlein dieses Leben zur Qual und immer öfter dachte es an seinen Schlossteich mit seinen vielen Verstecken und Abenteuern.

Traurig drehte es im Glas seine Runden und so manches Mal hatte es überhaupt keinen Appetit auf die ihm zugeworfenen Leckerbissen.

So verschmähte es auch ein kleines Würmlein, das der bärtige Laufbursch ihm heimlich ins Glas gleiten ließ. Statt das Würmlein zu

verspeisen begann es mit ihm über seine miesliche Lage zu reden und der Wurm hörte ihm geduldig zu. Schließlich entwickelte sich eine

interessante Diskussion mit dem Kriechtier und erste Fluchtgedanken wurden überlegt. Nur wie? Alle Überlegungen schienen nicht zum

Ziel, sprich zum Schlossteich zu führen und verliefen im Sand. Wäre das Fischlein nicht im Wasser gewesen, hätte man so manche Träne

an ihm herunterkollern sehen. Als der verschmähte Wurm vom jungen Prinzen entdeckt wurde, wurde er eiligst entfern und das Fischlein

war wieder allein in seinem Gefängnis und mit seinen Gedanken. "Wie lange soll ich das noch aushalten?" schoss es ihm immer, immer

wieder durch den Kopf. So übersah es ganz, dass der Winter längst vorbei war und im Schlosspark die vielen hundert Vögel wieder ihre

Hochzeitslieder sangen. Im Schlossteich gabe es wieder Nachwuchs, aber kein neugeborenes Fischlein kam an die Schönheit auch nur

näherungsweise heran.
Eines Tages gab es eine große Aufregung unter den Dienerinnen und Dienern. Aus dem Stimmengewirr konnte das Fischlein entnehmen,

dass der jährliche Schlossputz angesagt war. Schon in aller Früh wurde eilig Wasser in hölzernen Eimern herangeschleppt und in einem

Kupferkessel vorm Schloss erhitzt. In der Luft lag ein Geruch nach Seife und der blieb auch dem Fischlein nicht verborgen. Ach, war der

ekelig! Die Dienstmädchen kamen schließlich auch in den Raum, wo das Fischlein stand. Wie wurde da gebürstet, geschruppt und

gewischt, kein Gegenstand blieb dort wo er das ganze Jahr über zu stehen pflegte, wurde beiseitegeschoben oder weggehoben. Das Glas

mit dem Fischlein landete kurzfristig auf dem Boden neben einem Schaff mit trüben, schmutzigem Wasser. Jetzt war die Zeit gekommen,

jetzt oder nie! Das Fischlein gab sich einen Ruck, nahm so viel Anlauf, wie in diesem engen Glas gerade möglich war und schwupps

sprang es aus dem Glas in das Schaff mit dem Schmutzwasser. Igitt, war das ekelig! War das überhaupt ein Wasser? So schmierig, dreckig

und diese Seife! Noch bevor es die neue Situation klar einschätzen konnte, griffen zwei knobige Hände das Holzschaff und trugen es

hinaus. Draußen vor dem Schloss wurde es mit einem ordentlichen Ruck in die abschüssige Wiese entleert und einen kurzen Augenblick

konnte das Fischlein aus dem Schwall den Schlossteich erkennen bevor es im knöchelhohen Gras zu liegen kam. In Todesangst schlug es

mit seiner Schwanzflosse herum und bewegte sich so ein Stück weiter. Der Diener, der das Schaff entleerte, sah den Fisch und versuchte

ihn zu fangen. Aber der Diener war zu tollpatschig und der Fisch durch sein Bad im Seifenwasser viel zu glitschig, als das der Diener den Fisch für

längere Zeit festhalten konnte. Immer weiter ging es die Schlosswiese in Richtung Schlossteich hinab und nichts konnte das Schicksal

des Fischchens aufhalten. Oder doch? Es wurde immer trockener und dieser letzte Rest von Seifenschleim schien ihm jetzt die Kiemen

zu verkleben. Der Blick war schon ganz trüb und schneller als gedacht machte sich Schwindel und Regungslosigkeit bemerkbar. In seinem

Todeskampf nahm das Fischlein noch einmal seine ganze Kraft zusammen und ein ungeschickter Fußtritt des Dieners tat seinen Rest.

Plötzlich spürte es etwas Nasses unter seiner rechten Seite und noch einmal zappelte es, was es konnte......

Erschöpft ließ es ich an die tiefste Stelle des Schlossteiches treiben und nur ganz spärlich waren seine Flossenbewegungen. Nie wieder

wird es ein paar Brotkrümmel anrühren, nie wieder wird es zum Ufer schwimmen, wenn sich Menschen in seiner Nähe aufhalten.
Und so lebte es noch lange, lange Zeit in Mitten des Schlossteiches und erzählte allen Bewohnern immer wieder seine Erlebnisse und Geschichten.