Sonntag, 22. Juni 2008

Mechelen

Wieder einmal ein netter Ausflug am Wochenende, diesmal nach Mechelen, ist ja nicht so weit weg! ;)

Wieder mit dem Wochenendticket von der beglischen Bahn, zu zweit hin und retour um nur 9,20€. Mechelen hat zwei Bahnhöfe, einer heißt Mechelen (wunderbar) und einer Nekkerspoel. Wir sind bis "Mechelen" gefahren (ICs fahren nur diesen an) und von dort geht man in die Innenstadt, also zum Grote Markt 5-10 Minuten. Es gibt eine feiner Einkaufsstraße, wenn man vom Bahnhof Richtung Grote Markt geht und da hab ich natürlich gleich einkaufen müssen. *lol* Manchmal schlägt halt doch die weibliche Ader durch. ;)

Am großen Markt angekommen, sind wir in die Touristeninfo und haben uns einen kleinen Führer gekauft. Allerdings wussten wir unseren Tagesablauf schon so ziemlich, man (frau auch) MUSS natürlich auf diesen Prestigeturm, der noch nicht mal fertig ist, nach rund 500 Jahren! ;) Vorher haben wir uns noch auf den ganzen Märkten umgesehen, ich liebe dieses wöchentliche Kirtaggefühl... da werden Kindheitserinnerungen wach (ich hab sogar den Hund entdeckt, den ich auf so einem Kirtag gekauft habe und noch immer besitze, irgendwo, der wird noch immer verkauft... *gg*).
Na gut, auf jeden Fall muss man als österreichischer Staatsbürger die Statue der Margarete von Österreich gesehen haben. *lol* Wir haben gesucht und gesucht, und dabei sind wir ja schon ganz am Anfang daran vorbeigekommen, haben sie sogar fotografiert, bloß war unsere Aufmerksamkeit dann auf die 50er-Jahre-Gruppe mit ihrer Tanzaufführung gerichtet.

Das ist sie also, unsere Margarete:


Bei unserer weiteren Suche nach dieser tollen Statue haben wir dann noch so nebenbei andere Sehenswürdigkeiten ganz zufällig gesehen und auch fotografiert. Und hinterher haben wir im Führer geblättert... schau schau, das haben wir schon gesehen, und dieses und das ja auch schon. *gg* Ist doch immer wieder toll. :)

Diese grüne Suppe ist auch etwas besonderes in Mechelen, voll mit Wasserlinsen für die Enten.


Dieser Hinkelstein steht im Hof van Busleyden.


Und da bin ich mit der "Mutter", irgendwo in einem Innenhof mitten in Mechelen.


Auf Empfehlung vom Führer hin sind wir dann zum Wollemarkt essen gegangen. Dort ist es wirklich viel ruhiger als am Grote Markt, wenn auch nicht wirklich billiger. Aber gut wars schon, mal wieder italienisch. *gg* Danach sind wir gemütlich zur Touristeninfo zurück und haben die Karten für die Turmführung gekauft, 2 Personen 10€ (allerdings haben wir nicht nachgefragt, ob es auch eine Ermäßigung für unter 26-Jährige gibt). Dann hat uns gleich ein Herr auf Flämisch angesprochen, ob wir hier auch mitmachen. Und so nahm alles seinen Lauf, das war der Beginn einer wunderbaren Geschichte (die Flamen haben bei mir jetzt - im Gegensatz zu den Frankophonen - nicht mehr nur einen Stein im Brett!!!). Wir haben dann eben noch ein bisserl gewartet und dann kam unsere nette Führerin, die alles auf Englisch und Flämisch erklärte (für mich einfach, weil ich ja beides verstehe und so manches Schmankerl, das nicht übersetzt wurde auch mitbekam! ;) )

Das ist er, der unvollendete Belfried.


Tja, was soll ich groß erzählen, der Turm wurde angefangen zu bauen und dann plötzlich stoppten sie alles. Eigentlich hätte er 167m hoch werden sollen, aber bei guten 97 haben sie aufgehört. Sieht dennoch sehr imposant aus. Mit dem mechelenr Ehepaar war das wirklich ein Hit, denn da gehts rund. Der Mann war total ungeniert und hat gleich ausprobiert wie die Glocken klingen und Fragen gestellt. Diese Offenheit war für Benjamin und mich ein Vorteil (mehr dazu später...). Also wir mussten 513 Stufen hinaufschwitzen, aber in Etappen. In jedem "Stockwerk" erklärte uns die Führerin ein paar Sachen. So sahen wir im 1. Stockwerk einen "Aufzug", in dessen Laufrad 8 Männer liefen und so die Steine und Glocken hinaufbeförderten (die größte Glocke wiegt 9t). Im 2. Stock sahen wir die Werkstatt, ist doch günstiger gleich im Turm zu bauen und zu werken, als sie so hoch hinaufzutragen. Im 3. Stock dann endlich sahen wir das 1. Glockenspiel (Carillon oder fläm. beiaard). Eine Spezialität aus Mechelen, denn früher wurden diese schönklingenden Glocken nur in Mechelen hergestellt (und mit Wehmut blickt so mancher auf dieses verblasste Privileg zurück). Leider oxidiert Bronze und daher verstimmen sich die Glocken so alle 300 Jahre. Nachdem das Nachstimmen (mit Transport nach Holland) sehr teuer ist, hat man sich dafür entschieden einfach ein neues Carillon zu kaufen, auch aus Holland aber viel billiger. Das 2. Glockenspiel befindet sich einen Stock höher und ist also erst 27 Jahre alt. Jetzt hängen im Turm 2x 49 Glocken, die schwerste jeweils 9t, das ist der " Big Boss". Jede Glocke hat noch einen Namen, ist getauft (mit Wein) und hat einen Patenonkel und eine Patentante! Danach ging es ganz hinauf und wir durften den Turm umrunden. Ein herrlicher Ausblick! Wie schon gesagt, auf Grund des schönen Wetters und der Höhe (und der fehlenden Berge) haben wir bis Antwerpen gesehen.

Und dort oben, in fast 100m Höhe, war dieser mechelener Herr so nett (wie immer, bei meiner Kamera war der Akku leer... *lol*) und meinte, dass wir seine Fotos auch haben können. Leider weiß ich noch immer keinen Namen... *seufz* Auf jeden Fall, noch einmal DANK U WEL!

Dann kam der Abstieg, aber diesmal in einem durch. Das ging ganz schön in die Knie, aber im Gegensatz zum Belfried in Brügge waren die Stufen ziemlich regelmäßig in Höhe und Breite. :)

Unten angekommen bekam ich einen Schweißausbrüche, im Turm relativ kühl und draußen heizte die Sonne runter. Der Mechelener lud uns noch ein, mit in ein Cafe zu gehen um ihm dort unsere Adresse zu geben, damit er uns die Fotos auf DVD brennen und zuschicken kann. Also gut, so haben wir uns zu 8 auf einen Tisch gequetscht. Die Kellnerin war mit so vielen Leuten auf einmal ein bisserl überfordert, zumindest hat sie 2 Getränke vergessen zu verrechnen. *g* Und Benjamin und ich sind noch besser davongekommen, weil unsere Getränke (zumindest meines, Benjamins stand nicht auf der Rechnung) von Jürgen (einem Deutschen, der zu dem Mechelener gehörte) bezahlt wurde. *freu* Auch hier nochmals DANKE! Und dann wollten Benjamin und ich 5€ für Porto, Rohling und Arbeit hergeben und der Mechelener wollte die gar nicht. Jetzt bin ich schon gespannt, auf die Fotos. Ich kann euch ja heute gar nicht viele zeigen, die kommen erst! ;)

Danach haben wir noch das Brüsseler Tor (Brusselpoort) besucht, aber leider kein Foto, daher nur zwei Links: 1. von Wikipedia (engl.) und 2. ein Foto.

Also... ein wunderbarer Tag in Mechelen, mit vielen netten Leuten, die ich eigentlich gar nicht kenne!

PS.: Ich hab noch ein Blog von Mechelen gefunden, also wenn jemand seine Flämischkenntnisse verbessern möchte... ;)

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