Mittwoch, 16. April 2008

Mitbewohner

Ich hab lange überlegt, welcher Titel passen könnte, ohne dass es zu beleidigend klingt.
Die, dich mich kennen, wenn ich erst mal in mein emotionales Hoch komme, um nicht zu sagen, in Rage bin, wissen, wie ich mich jetzt normalerweise auszudrücken pflege. Daher fällt es mir außerordentlich schwer einen geeigneten Titel zu finden. Ganz bewusst verzichte ich auf political correctness in Bezug auf gender main streaming um meine beiden Mitbewohner gleich zu stellen (obwohl dem nicht so ist!!!). Ich werde von beiden in männlicher Form schreiben. Wohlgemerkt, es gibt einen Franzosen und eine Belgierin.
Weiters werde ich mich auch bemühen, sachlich zu bleiben, Fakten aufzuzählen und nicht meiner kriegerischen Laune verfallen...

Schon seit längerer Zeit kann ich beobachten, wie die Küche und teilweise auch das Badezimmer in einen ekelerregenden Zustand übergehen. Dank meines natürlichen Instinktes (ich bin ja weiblich ;) ) und der Mithilfe einer meiner Mitbewohner (oder zwei, wenn man Benjamin auch dazuzählt) und der von mir vergötterten Putzfrau hält sich die Verschmutzung und die Unordnung in Grenzen und wir schaffen es immer wieder hygienische Normen zu schaffen, zeitenweise.
Ich habe schon mehrmals Beweisaufnahmen in Form von digitalen Fotos gemacht, nur um sicher zu gehen, dass ich nicht übertreibe und mir nichts einbilde. Des weiteren wurden von Benjamin und mir Maßnahmen getroffen, um zumindest unser Hab und Gut nicht in das Verderben zu stoßen (wir nehmen Geschirrtuch und Abwaschfetzen, sowie ein paar Kochutensilien immer wieder mit ins Zimmer). So viel zur Vorgeschichte, kommen wir schön langsam zum Punkt (Betonung liegt auf langsam!).

Am 22. März 2008 begannen die zweiwöchigen belg. Osterferien und das Haus war leer. Herrlich, endlich blieb es sauber, auch wenn die Putzfrau während dieser Zeit nicht kam. Mit 6. April 2008 zog ein Mitbewohner wieder ein, der andere ließ sich nicht blicken. Oh Wunder... es blieb sauber und ordentlich und die Putzfrau trug dazu bei, das Niveau noch anzuheben! :)
Mit 13. April 2008, mit der Rückkehr des 2. Mitbewohners, begann wieder das alte Spiel, ich hatte schon Gräuel davor.
Der Montag war noch nicht so schlimm, lediglich ein benutzer Löffel, ein beschmutzter Tisch und die Abtropftasse voll mit teils schmutzigem teils halb abgewaschenem Geschirr. Ich ließ alles liegen, machte nur meinen Bereich sauber. Abends wurde dann auch Benjamin wütend, weil dieser bestimmte Mitbewohner sein gesamtes Essen einfach liegengelassen hat, überall verteilt, teilweise sogar in der Abwasch.
Mein Dienstagmorgen begann wunderbar, ich gehe ins Bad, und was seh ich da? Och, nur so eine kleine Rotzspur am Waschbecken... *umdenFotoapparatlauf* Die Küche unverändert seit Montagmorgen (Löffel mit Sauce liegt noch immer am Tisch, Geschirr in der Abtropftasse unverändert schmutzig).
Endlich zu heute, Mittwoch: Ich komme nach meiner Dusche in die Küche, der Mikrowellengriff voll Tomatensauce, der Kühlschrankgriff ebenso. Ich geh weiter. In der Abwasch steht sein Teller mit Essensresten, die Arbeitsfläche neben der Abwasch ist vollgekleckert mit Sauce, in der Abtropftasse liegen 2 sichtlich benutzte Gabeln (jetzt ist gar kein Platz mehr für sauberes Geschirr), ein paar Käsereste am Boden.

Gut, jetzt muss es RAAAAAAAAAUUUUUUUUUUUUS!
Nachdem besagter Mitbewohner nach mir ins Bad gehüpft ist, stell ich mich vor die Tür und warte. Lustig was der da so alles macht... *gg* Singen, Selbstgespräche und weiß Gott was.
Nach seeeeeehr langer Zeit, öffnet er endlich die Tür, sichtlich erschrocken über meine Anwesenheit. Gut so! Ich bat ihn, in meinem besten Französisch mir 3 Minuten seiner wertvollen Zeit zu schenken (Benjamin ist ja der Meinung, dass er es immer so eilig hat und deswegen oft keine Zeit hat für diverse Aufräum-/Putzarbeiten). Freundlich wie er ist, folgte er mir in die Küche und ich erklärte ihm auf Französisch, worum es ging. Nachdem mir mit der Zeit aber die Worte fehlten, fragte ich ihn, ob er Englisch versteht und wechselte nach seinem "ja" zu selbigem. Ich zeigte also auf die Arbeitsplatte und bat ihn, dass das nächste Mal sauberzumachen. Seine Antwort (frei übersetzt): "Wenn ich es sehe, mache ich es."
Es war reine Boshaftigkeit meinerseits, dass ich daraufhin den Mund offen stehen ließ und ungläubig fragte (wieder frei übersetzt): "Du siehst das nicht?" Wäre ich hilfsbereit und nächstenliebend hätte ich ihn vermutlich gefragt ob er eventuell farbenblind ist oder eine anderwertige Sehbehinderung hat, wodurch er solche Verschmutzungen nicht wahrnimmt.
Danach machte ich ihn auch noch darauf aufmerksam, dass ich nicht einmal mein Geschirr abwaschen kann, weil er mit seinem benutzen alles blockiert. Er vergewisserte sich, dass dem auch so sei und sagte kein Wort. Ich erklärte ihm noch einmal, dass es nicht notwendig sei, weil es mich schon am Morgen wütend machte und entließ ihn mit den Worten "Have a nice day!" Er murmelte noch etwas und verschwand in sein Zimmer. Daraufhin machte wieder einmal ich die Küche halbwegs sauber (heute kommt Gott sei Dank die Putzfrau) und wagte einen Blick ins Badezimmer.
Dieser *piiieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeep* (=netter Mensch) hat doch tatsächlich beide meiner Handtücher benutzt!!! Ich wollte mich nicht weiter vergewissern, ob das Klo damenbenutzerinnenfreundlich ist... ich verkneif es mir einfach bis heute am Abend, wenn die Putzfrau schon da war!

Ich wollte ihn aber nicht noch einmal stören und so beschloss ich in Ruhe mein Frühstück zu genießen, um ihm dann später mit Genuss,von meinem Zimmer aus, zu zu sehen, wie er (wie immer) in Hast das Haus verlässt.

Um nicht noch weiter auszuholen und ein paar weitere Details am/vom Rande aufzuzählen, bedanke ich mich für eure Aufmerksamkeit und für euer Durchhaltevermögen.

Man möge mir meinen zynischen Sarkasmus verzeihen, falls vorhanden!


;p

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

fotos! ^^

Kordula hat gesagt…

Ernsthaft?
Schicks dir als mail, wenns dich so brennend interessiert!